Mitgliederversammlung und Zeitenwende der GEW im Kreis Wittmund
Schon beim Begrüßungskaffee schauten einige Mitglieder interessiert Richtung Moderatorin. Etwas war anders als während der letzten Jahrzehnte. Waren während vieler Jahre hauptsächlich Männer die Gesichter des KV-Wittmund (Ronald Wilts, Klaus-Jürgen Richter, Jürgen Kramm um nur drei zu nennen), stellte sich nun Melanie-Lourdes Ruhe neben Ulrike Kock als Teil des neuen Vorstandsteams und Nachfolgerin von Catharina Hinrichs-Blessmann vor. Zum Vorstandsteam gehören auch Daria Althoff (konnte nicht teilnehmen), Ulli Schierz und Rolf Meyer.
Souverän moderierte Melanie die Veranstaltung, begrüßte die Kolleg*innen und besonders auch das an diesem Tag für die Unterhaltung zuständige Paar Regine und Frank Kölpin. Wie alle Mitgliederversammlungen startete auch diese mit Rechenschaftsberichten. Sie endete aber noch nicht mit der Entlastung des Vorstandes, die einstimmig erfolgte. Auf der Tagesordnung stand die Ehrung von Mitgliedern für 25-, 40-, 50- und wunderbare 60jährige Mitgliedschaft. Ihnen wurden eine Urkunde und ein Präsentkorb als Dank überreicht. Diese langjährigen Mitgliedschaften bereichern nicht nur durch die vielen Anekdoten aus den Lehrer*innen- und Gewerkschafter*innen-Leben, sie sind auch eine finanzielle Säule jedes Kreisverbandes, weil sich die Einnahmen an den Mitgliederzahlen orientieren. Und gute GEW-Arbeit kostet nicht nur Engagement sondern auch Geld. Als dann von früher erzählt wurde, ließ eine Information besonders nachdenklich werden. Ein Esenser Kollege, der für seine 60-jährige Mitgliedschaft geehrt wurde, berichtete, dass es früher in Esens einen GEW-Ortsverein gegeben hat mit 35 bis 40 Mitgliedern, die sich regelmäßig trafen und engagierten. Damals ist jungen Kolleg*innen gleich nach Eintritt in den Schuldienst sogar von Schulleiter*innen nahegelegt worden, doch in die GEW einzutreten. Es war sozusagen eine Frage des Anstands, auf der richtigen Seite zu stehen. Die Situation bezüglich der Mitgliederzahl und vor allem der aktiven Mitglieder in Vorständen ist heute in allen Organisationen von den Feuerwehren über die Parteien und eben auch in den Gewerkschaften leider eine andere: Viele profitieren gerne – wenige arbeiten solidarisch mit. Umso erfreulicher ist die Tatsache, dass die Vorstandsarbeit im Kreisverband Wittmund der GEW vor allem mit dem starken Frauenteam Ruhe/Althoff/Kock eine Zukunft hat.
Im Anschluss an die Ehrungen las die Autorin Regine Kölpin aus ihren Büchern und entlockte mit ihren spannenden Krimis aus der Region oder mit „Szenen einer Ehe“ den Zuhörer*innen so manches Lächeln. Frank Kölpin gab in den Pausen mit seiner zwölfsaitigen Gitarre Songs zum Besten, die zum Teil so viele Jahre zählten wie die Jubiläen und bis heute generationenübergreifend geschätzt werden und deren Texte aussagekräftig geblieben sind. So spannte dann auch Melanie Ruhe den Bogen von der Vergangenheit des GEW-Kreisverbandes zu seiner nahen Zukunft, als sie zu einer Veranstaltung im September im JUUBA (Jugendherberge und Bildungszentrum Asel-Ostfriesland) einlud. Dann sind selbstverständlich alle GEW-Kolleg*innen eingeladen. Besonders angesprochen werden sollen aber auch neue Kolleg*innen und junge GEW-Mitglieder. Für Unterhaltung wird an diesem Abend die Jazz & Blues Band „Ain’t We Sweet“ sorgen und unser GEW Vorstand wünscht sich u.a. mit dieser Veranstaltung auch die „Zeitenwende“, d.h. eine Erweiterung und Verjüngung der Mitgliederschaft fortzusetzen. Wo könnte diese besser gelingen als beim geselligen Miteinander in angenehmer Atmosphäre, mit musikalischer Unterhaltung und bei Bedarf auch dem Austausch zwischen den Generationen und der einen oder anderen solidarischen Hilfestellung bei aktuellen Problemen am Arbeitsplatz Schule.